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Neuigkeiten

Von Hilmar Kranenberg im Bereich Kirche.

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus

Christus. Amen.

Liebe Gemeinde,

Es gibt Momente, da sehe ich völlig klar und dann weiß ich auch ganz genau wo es lang gehen soll. Dann erscheint mir mein Leben wie von einem Licht bestrahlt- ich weiß dann ganz genau wer ich bin und was ich will. Ich bin mir in diesen Momenten meinen Zielen sehr sicher und weiß wie meine Träume aussehen. Dann ist mein Leben durch das Licht gesehen ganz ganz hell und von einer Wärme umhüllt.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Gemeinde und ich bin mir auch nicht sicher ob Sie in diesen Zeiten diese Helligkeit und Wärme im ein oder anderen Moment für sich persönlich spüren können!? Vielleicht ist für Sie dieses hoffnungsvolle Licht mit seiner wohltuenden Wärme auch gerade eher nur eine winzig kleine Flamme.

Wie auch immer es gerade für jeden einzelnen von Ihnen ist oder wie es Ihnen gerade so geht, dieses helle Licht ist dennoch immer da.

An diesem Sonntag feiern wir den letzten Sonntag nach Ephiphanias – also den letzten Sonntag im Weihnachtsfestkreis des Kirchenjahres. Wir sind heute dazu eingeladen uns nochmal an Weihnachten zu erinnern.

Wie war das zurückliegende Weihnachtsfest für Sie, liebe Gemeinde?

Was hat Sie besonders bewegt oder glücklich gemacht? In welchen Momenten hat ihr Herz vor Freude kleine Sprünge gemacht? Wann waren Sie eher nachdenklich oder vielleicht auch sentimental?

Was ist für Sie vom Geburtstag unseres Jesus Christus – der Liebe und dem Licht, die mit ihm in diese Welt gekommen sind, geblieben?

Diese hinter uns liegenden Tage waren in jedem Fall sehr besonders und anders als wir es bisher gewohnt waren. Dies bedeutet nicht das es im Allgemeinen schlechter war als in den vergangenen Jahren. Das Weihnachtsfest 2020 war einfach speziell und geprägt von Einschränkungen. Einschränkungen die wir alle glaube ich auch gerne hin genommen haben, weil wir diese eine große Hoffnung hatten. Die Hoffnung das sich die Lage der Pandemie durch unsere eigene Zurückhaltung schnell verbessern wird. Ich glaube ja, dass dieser Gedanke unser Weihnachtslicht gewesen ist. Sonst hätten wir diese Tage sicherlich weniger gut überstanden. Unseren Herzen und Seelen wird seit Monaten sehr viel abverlangt – da brauchten wir dieses Hoffnungslicht und die damit verbundenen Perspektiven meiner Meinung nach ganz dringend.

Und nun ist unser Jahr 2021 gute vier Wochen alt… Ich persönlich frage mich schon, was von diesem Licht, der Weihnachtsfreude und all der großen Hoffnungen eigentlich so übrig geblieben ist.

Wir befinden uns weiterhin im Lockdown, wir dürfen noch weniger Menschen treffen als vorher, die wirtschaftliche Lage bleibt für viele Bereiche weiterhin sehr angespannt und genau genommen, weiß niemand so richtig wie lange wir noch so leben sollen oder können und wie es weiter gehen wird. Für mich als eigentlich optimistischer Mensch sind diese Ausblicke alles andere als hell und die Wärme, die wir alle so dringend brauchen würden geht von Tag zu Tag mehr verloren. Ja, unsere Herzen haben es in diesen Zeiten sehr schwer. In machen Momenten glaube ich in dieser Dunkelheit verloren zu gehen. Manchmal denke ich das mein Herz zerbricht, wenn ich höre was auf dieser Welt passiert, wieviele Menschen unter Corona und den uns allen bekannten Nebenwirkungen leiden; wenn ich daran denke, wie sehr ich unseren Jugendbereich gefüllt mit vielen Kindern und Jugendlichen vermisse oder mir wieder einfällt, wie sehr ich unser Mitarbeiterteam der Jugend und viele andere Menschen in meinem Leben jeden Tag vermisse…Vielleicht können die Worte aus dem 2. Brief des Petrus in den Versen 16-21 für uns heilsam wirken – in unserer Angst, in unserer Verzweiflung, in unseren dunklen Momenten:

Wir haben doch nicht irgendwelche klugen Geschichten erfunden, als wir euch verkündeten, dass unser Herr Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird. Mit unseren eigenen Augen haben wir seine herrliche Größe ja schon gesehen. Gott, der Vater, hat ihm diese Ehre und Macht gegeben. Als Jesus mit uns auf dem heiligen Berg war, haben wir selber die Stimme Gottes, des Höchsten, gehört. Vom Himmel her sprach er: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich mich von Herzen freue.« Umso fester verlassen wir uns jetzt auf das, was Gott durch seine Propheten zugesagt hat. Auch ihr tut gut daran, wenn ihr darauf hört. Denn Gottes Zusagen leuchten wie ein Licht in der Dunkelheit, bis der Tag anbricht und der aufgehende Morgenstern in eure Herzen scheint. Doch vergesst vor allem eines nicht: Kein Mensch kann jemals die prophetischen Worte der Heiligen Schrift aus eigenem Wissen deuten. Denn niemals haben sich die Propheten selbst ausgedacht, was sie verkündeten. Immer trieb sie der Heilige Geist dazu, das auszusprechen, was Gott ihnen eingab.

Für den Apostel ist der Glaube im prophetischen Wort zusammengefasst. Hieran macht er sich selber fest und fühlt sich durch diese Worte sicher. In diesem Brief sieht sich Petrus selber an einem dunklen Ort. Er fühlt sich selber auf dieser Welt nicht wohl und empfindet sie als feindlich. Und dennoch gibt er nicht auf und hält an seiner Hoffnung fest: Das Licht wird sich durchsetzen, das gleiche Licht, das auf dem Gesicht Jesu lag als er verklärt wurde. Und Petrus ist sich sicher, der Morgenstern wird dieses Licht ankündigen und es wird aufgehen in unseren Herzen.

Und so stehen die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft unzertrennlich beieinander. Sie verbinden sich in den Worten von Petrus. Worte, die es auch für uns wieder hell werden lassen können. Und dafür müssen wir uns eigentlich nur daran erinnern, was wir selber schon mit Gott erlebt haben. Es geht darum was jeder von uns schon mit oder durch Gott erfahren hat. All diese Dinge geben uns die so notwendige Kraft und das Durchhaltevermögen für unser Sein auf dieser Welt – heute und morgen. Wir müssen keinen der uns bevorstehenden Wege alleine gehen – es gibt viele andere Menschen die diese Schritte mit uns gemeinsam gehen. Vielleicht ist gerade diese Zeit in unserem Leben die Chance wieder bewusst wahrzunehmen wer an unserer Seite ist, wer uns tröstet und Hoffnung schenkt, wer unser Herz wärmt und Licht in unser Leben bringt.

Ja vielleicht können wir in dieser Zeit auch etwas genauer über unsere Beziehung zu Gott und unseren persönlichen Glauben nachdenken, diesen überdenken und hinterfragen. Viele Menschen neigen in Krisensituationen, wie auch die Corona-Pandemie eine ist, dazu die Gegenwart und die Existenz Gottes anzuzweifeln.

So werden die Worte des Petrus, wenn er schreibt: „Denn Gottes Zusagen leuchten wie ein Licht in der Dunkelheit, bis der Tag anbricht und der aufgehende Morgenstern in eure Herzen scheint. Doch vergesst vor allem eines nicht: Kein Mensch kann jemals die prophetischen Worte der Heiligen Schrift aus eigenem Wissen deuten. Denn niemals haben sich die Propheten selbst ausgedacht, was sie verkündeten. Immer trieb sie der Heilige Geist dazu, das auszusprechen, was Gott ihnen eingab.“

zu einer Art Beweisstück, dass es Gott gibt. Er möchte den Schriftbeweis des prophetischen Wortes liefern, die Zuverlässigkeit der Heiligen Schrift unterstreichen und das Heilshandeln des lebendigen Gottes bezeugen. Das prophetische Wort und dessen Erfüllung wurden für Petrus ein unverzichtbarer Bestandteil seines Lebens: „Denn niemals haben sich die Propheten selbst ausgedacht, was sie verkündeten. Immer trieb sie der Heilige Geist dazu, das auszusprechen, was Gott ihnen eingab.“

Und so wird es auch Licht in unserem Leben. Denn bei allen Diskussionen über die Existenz oder den Willen Gottes geht es im Glauben nicht darum im Besitz der Wahrheit zu sein- sondern es geht ganz einfach um das Vertrauen auf die Zusage Gottes, dass er bei uns ist in allen Zeiten unseres Lebens heute, morgen und bis an das Ende der Welt.

Mir gibt genau das ein Stück Hoffnung wieder. Hoffnung darauf, dass es auch für uns wieder heller werden wird. Hoffnung darauf, dass die Liebe Gottes uns das nötige Licht dann gibt, wenn wir es brauchen. Hoffnung darauf, dass wir bald wieder von dieser wohltuenden Wärme umhüllt werden – dass der nahende Frühling uns allen Erleichterung verschafft, Freiheit schenkt, unseren Herzen all das schwere wieder abnimmt und vor Freude wieder hüpfen lässt.

„Der Morgenstern wird aufgehen in euren Herzen“, sagt Petrus im Brief an seine Gemeinde. So wie der Morgenstern schon die Hirten durch sein Licht an die Krippe geführt hat, so dürfen auch wir uns von dem Licht leiten lassen und ihm einen Platz in unserem Herzen geben:

„Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht;

es hat Hoffnung und Zukunft gebracht;

es gibt Trost, es gibt Halt,

in Bedrängnis, Not und Ängsten,

ist wie ein Stern in der Dunkelheit.“

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Schlagworte: predigt andrea ruland

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  • Zuletzt geändert: 21.11.2022 15:20
  • von Manuel Krischer