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Willkommen bei der Evangelischen Kirchengemeinde Drabenderhöhe.

Do, 28.Mär 2024, 19:00 Uhr bis 20:00 UhrGottesdienst
Gründonnerstag mit Abendmahl

Neuigkeiten

Von Hilmar Kranenberg im Bereich Kirche.

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Lebendiges Wasser im Überfluss

37Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, trat Jesus vor die Menschenmenge und rief laut: »Wer Durst hat, soll zu mir kommen. Und es soll trinken, 38wer an mich glaubt. So sagt es die Heilige Schrift: ›Ströme von lebendigem Wasser werden aus seinem Inneren fließen.‹«39Jesus bezog dies auf den Heiligen Geist. Den sollten die erhalten, die zum Glauben an ihn gekommen waren. Denn der Heilige Geist war noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in seiner Herrlichkeit sichtbar war.

Diese Worte in den Versen 37-39 aus dem 7. Kapitel des Johannes-Evangeliums sind unser heutiger Predigttext, liebe Gemeinde. Das Wasser ist die mächtigste Kraft unserer Erde. Wasser reinigt, stillt den Durst und kann gleichzeitig reißend und gefährlich sein. Uns begegnet Wasser an jedem Tag unseres Lebens in so vielfältiger Form, in so verschiedenen Arten & Weisen: Als Wassertropfen, Gewitter, Regen, Quelle, Bach, Fluss, Meer – als Nebel, Schnee oder Tau. Das Wasser gestaltet unsere Erde wie kein anderes Element. Es ebnet unsere Kontinente ein, umschließt Länder und Inseln. Wasser gibt unserer Schöpfung ein Gesicht. Das Wasser ist ein lebensnotwendiger Bestandteil unseres Lebens. Wir selber bestehen zu 80% aus Wasser. Unsere Träume, Hoffnungen, Ziele – unsere Ängste & Sorgen – unsere größten Erfolge im Leben: alles aus 80% Wasser. Du und ich – wir alle wären ohne Wasser nicht. Das Wasser ist die Kraft, die unser Sein auf dieser Erde maßgeblich mit bestimmt. Gleichzeitig wissen wir genau darum, welche Gefahren von diesem Element ausgehen können. Hochwasser, Sturmfluten bringen immer wieder unzählige Menschenleben in ernsthafte Gefahr und bedroht in all dieser Stärke die Existenzen von Menschen. Reisen wir nun in unseren Gedanken in die Heimat von Jesus und somit auch zu den Worten aus dem Johannesevangelium. Die Landschaft in der Jesus unterwegs gewesen ist, ist geprägt von Seen – von Wasser. Der Salzwassersee hat von den Israeliten, den Namen das „tote Meer“ bekommen. Im Norden befindet sich der See Genezareth. Der See des Lebens, der See der den Durst stillen kann, der See der das Leben von Mensch und Tier erhält. Der See mit dem lebendigen Wasser. Wir selber kennen den Unterschied zwischen gutem & eher ungenießbarem Wasser, welches ja das Salzwasser unweigerlich ist, zu gut. Es ist eben nicht gleichgültig von welchem Wasser wir trinken. Es ist nicht egal, wie wir unseren Durst stillen. Und dann die Worte von Jesus am letzten Tag des Laubhüttenfestes:

»Wer Durst hat, soll zu mir kommen. Und es soll trinken, 38wer an mich glaubt. So sagt es die Heilige Schrift: ›Ströme von lebendigem Wasser werden aus seinem Inneren fließen.‹«

Eine ganze Woche lang wird nach reicher Ernte und damit verbundener harten Arbeit gefeiert. Unzählige Menschen pilgern zu diesem Fest nach Jerusalem. Es wird getanzt, gesungen, gegessen und getrunken. Die Menschen sind glücklich, dankbar und erleichtert über die Ernte, die ihr überleben sichert. Einfache Laubhütten, die extra für diesen Anlass erbaut werden geben den Menschen abends Schutz, denn die meisten von ihnen schlafen zu diesem Anlass im Freien. Und da steht an diesem jüdischen Erntedankfest Jesus auf und spricht diese Worte zu den Menschen. Jesus Christus selber will den Durst der Menschen stillen und sie mit dem lebendigen Wasser erfüllen. Damals wie heute ist Jesus damit so ganz nah am Zahn der Zeit. Liebe Gemeinde, wir alle wissen ganz genau wie es sich anfühlt richtig Durst zu haben. Wenn der Körper nach Flüssigkeit schreit und man das Gefühl hat innerlich zu vertrocknen. Und wir kennen die Durststrecken in unserem Leben. Die Zeiten in denen es nämlich überhaupt gar nicht gut für uns läuft, wo wir verzweifelt und hoffnungslos sind, keine Ziele mehr vor Augen haben und nicht wissen wie es weitergehen kann. Wenn wir frustriert, lustlos und hilflos sind können wir nur zu gut das lebendige Wasser gebrauchen. Das Wasser, dass uns sättigt, erfrischt und rein macht von unseren Nöten. Das Wasser das uns befreit und kräftigt. Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! Was für eine hoffnungsvolle Aussicht in den Wüstenzeiten unseres Lebens. Die Quelle wird uns mit diesen Worten Jesu quasi schon fast genau vor die Nase gesetzt. Und doch übersehen wir gerade diese Quelle immer und immer wieder. Wie kann das eigentlich sein, obwohl wir doch wissen das wir ohne Wasser nichts sind? Wasser ist das Spiegelbild unseres Lebens. Wo finde ich dieses Wasser des Lebens? In welchen Zeiten, in welchen Momenten habe ich schon von diesem Wasser getrunken? Und wann hatte ich ganz besonders das Verlangen nach diesem Wasser? Wir kennen die Quelle des Wassers des Lebens: Jesus Christus. Er löscht unseren Durst und unsere Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit, Gemeinschaft und Sicherheit. Gerade in diesen Zeiten können wir gar nicht genug von diesen Dingen bekommen. Wie geht es Ihnen liebe Gemeinde damit? Mich persönlich dürstet es immer noch zusehends nach einem Miteinander mit anderen Menschen, nach Freude, nach Hoffnung und einer bestimmten Gewissheit das im Sommer tatsächlich alles wieder einfacher uns werden wird. Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! Warum machen wir das nicht einfach viel häufiger? Warum wenden wir uns nicht konkret Jesus Christus und unserem Glauben zu, wenn wir uns verbraucht, leer und durstig fühlen? Warum tanken wir nicht ganz gezielt die Kraft des lebendigen Wassers auf und speichern es für die Durststrecken? Warum fehlt uns manchmal der Mut im Glauben ganz bewusst aufzutanken? Das Wasser ist ein Symbol für den heiligen Geist. Der Geist Gottes ist eine dynamische Kraft voller Bewegung und Stärke, mit Leben gefüllt und dem Sinn in allen Christen dieser Erde sprichwörtlich zu sprudeln. Dieses lebendige Wasser durch das unsere Lebenskraft überhaupt erst strömen kann haben wir Christen schon in unserer Taufe empfangen. Verbunden mit der Zusage, dass unser Leben in den schützenden Händen Gottes liegt, das uns sein Segen sicher ist und wir auf dem Glauben an ihn aufbauen können. Quasi der Grundstein dafür, sich die sprudelnde Quelle des Glaubens jederzeit zu Nutze machen zu können.

„Wo ein Christ ist, da ist der Heilige Geist.“ Diese Worte stammen von Martin Luther. Für ihn wirkte der Heilige Geist durch das Wort Gottes. Nur dort, wo die gute Nachricht von Jesus Christus verkündigt wird kann der Heilige Geist in den Menschen wirken. Hier ist unsere Quelle und hier finden wir eben dieses lebendige Wasser, dass unseren Durst stillt. In Jesus Christus finden wir die Antworten auf so viele Fragen in unserem Leben. Diese Antworten sind vielleicht nicht immer das von uns erwartete Heilmittel. Ja, manchmal kann das Wasser des Lebens auch etwas salzig schmecken und eher ungenießbar statt wohltuend sein. Aber das kennen wir ja in vielen Bereichen unseres Lebens: nicht alles ist Gold was glänzt. Immer wieder erlebt jeder von uns Enttäuschungen, Hoffnungen die nicht in Erfüllung gehen und Krisenzeiten. Ganz egal wie fest wir im Glauben stehen, ist dieser nicht das Allheilmittel wenn wir sprichwörtlich durch die Wüste wandern müssen. Und doch können wir mit gutem Gewissen von der Quelle des Lebens bei Jesus Christus trinken. Ganz egal wie trocken es um uns herum ist, wieviel dürre wir sehen, wie sehr wir ins Schwitzen geraten. Wie Jesus im Johannesevangelium selber sagt, geht es letztlich um das was in uns passiert. Zu verstehen das wir jederzeit egal wann, wie oder wo Erfahrungen und Berührungen mit Gott erleben können. Das wir unseren eigenen Glauben immer wieder auffrischen, spüren und entdecken dürfen. Das es glücklich machen kann, Jesus Christus als das lebendige Wasser – als die mutmachende, kraftspendende Quelle im Leben zu haben. Wir dürfen uns bedienen an dieser Quelle und soviel trinken wie wir benötigen. Wir können uns selber auffüllen und erfüllen lassen von Jesus Christus, seinen Werken, seiner Liebe und Zusage an uns. WIR, die da glauben und ihm folgen, wir sind nicht einfach nur irgendwer auf dieser Welt. WIR sind seine geliebten Kinder und können uns seinem Segen sicher sein. So bewahre Euch diese Liebe Gottes, in euren Herzen und Sinnen, durch Jesus Christus unseren Herrn. Amen.

Schlagworte: predigt

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  • Zuletzt geändert: 21.11.2022 15:20
  • von Manuel Krischer